Motorradsicherheitstraining, strömend.

Sicherheit auf dem Motorrad ist so eine Sache. Aber ein Training im Jahr gehört seit Jahren zum guten Ton. BMW hatte kein Angebot für mich im Programm in diesem Jahr, also ADAC. Vom Land kommend (München) muss man sich natürlich Richtung Metropole orientieren (das nächste ist Augsburg oder Landshut). Und wenn schon Auswahl dann Augsburg. Der Landshuter Platz des ADAC ist zwar auch witzig, weil um ein Speedway-Track herum gebaut. Aber halt auch nur eine Kreisbahn. Mit 50 km/h Maximalgeschwindigkeit auf dem ganzen Gelände.

Augsburg kann 80 km/h (im Vergleich zu den “Vollbremsung aus 160 km/h” auf dem BMW-Gelände auch irgendwie süß), aber gebucht hatte ich ein Kurventraining. Und da reichen die 80 dann am Ende schon aus.

Und dann sollten wir noch über das Wetter reden. Man bucht so ein Training im Voraus. Für Anfang Mai. Da wird’s schön.

Motorrad auf Parkplatz ADAC im Regen
Das Motorrad blickt ungläubig auf das Wasser.

Oder halt auch nicht. Strömender Regen, 10 Grad. Keine Regenpause in Aussicht. Der Vorteil: unsere Trainingsgruppe besteht aus zwei Teilnehmern (die anderen 10 (!) sind nicht aufgetaucht), Kurvenfahren im Regen ist genau das, was gelernt sein will. Und das Schräglagenmotorrad muss nicht lange rumgereicht werden.

Schräglagenmotorrad?

Schräglagenmotorrad mit Stützrädern.
“Braucht Ihr Kind Stützräder, um das Fahrradfahren zu lernen? Hier lautet die Antwort ganz klar: Nein! Auch wenn wir Eltern es aus unserer Kindheit kennen und es damals zum Erlernen des Radfahrens gehörte – heute sind sich die Experten einig, dass es keine Stützräder mehr braucht, um Fahrradfahren zu lernen.” (Zitat von https://www.der-kleine-biker.de).

Das ist so ein Ding mit Stützrädern. Nicht ganz wie am Kinderrad, aber eigentlich schon. Mein erster Gedanke: Never ever, bei diesem Regen und dem rutschigen Untergrund. Meine erste Fahrt darauf: Stützräder aufgesetzt. Erstaunlich, was bei regennasser Fahrbahn alles geht. “Kann man die Stützräder höher stellen?” – “Nein. Die Maschine ist tiefergelegt und setzt dann auf”. Mann, ADAC!

Nun gut. Zur Erinnerung:

Fußposition: Die Fußballen gehören auf die Rasten. Denn wenn’s eng wird zwischen Fußraste und Straße sollten die Zehen nicht zwischen Gangheben, wahlweise Bremse und Fußraste klemmen. Tut weh und macht komische Sachen mit dem Motorrad in der Kurve.

Blick: Weit vorraus, in die Kurve. Man fährt dahin wo man schaut. Ob man will oder nicht.

Sitzposition: In die Kurve legen oder Motorrad reindrücken – das geht beides und ist Geschmackssache. Wenn Zeug in die Fahrspur herein oder es (gefühlt) eng wird steht kann reindrücken helfen. Der Motorrad-/Fahrerquerschnitt wird schmäler und es fühlt sich gleich viel weniger am Limit an. Sollte es das tun. Anm. der Red.: Hangoff mag der ADAC nicht so. Kurven-inneres Knie nach vorne (höhere Geschwindigkeit) oder Poppes vom Sattel in Richtung Kurvenmitte verringert den Kurvenradius. Falls erforderlich oder gewünscht.

Schotter in der Kurve: geht. Wenn danach wieder Asphalt kommt. Lenker locker lassen, Motorrad ein paar Zentimeter rutschen lassen. Und weiterfahren. Bremsen ist kontraproduktiv.

Die in jedem Training unterrichtete “am Lenker drücken oder ziehen um Kurven zu fahren” erspare ich Euch. Ich versuche immer noch rauszufinden, für wen diese Information in den Trainings gedacht ist. Vielleicht für Kinder / Motorradfahrer, die in ihrem Leben noch nie auf einem Zweirad saßen? Und wenn ja, wie kamen die bis zum Trainingsgelände?

Am Ende ein großer Spaß mit unserem Trainer Thomas. Um 21:00 Uhr müssen wir aufhören. Wegen nass, kalt, aber vor allem wegen der Sperrstunde um 22:00 Uhr (C sei Dank). Also zurück nach München. Im Regen. Bei 8 Grad. Über die Autobahn. Aber Fußballen auf den Rasten!

Motorradfahrer vor dem ADAC Fahrertraining Logo.
Ich geh dann mal duschen.

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