Tag 7: Tour de France und viel Strecke mit viel Hitze.

Motorradfahrer und Sonne

Nach dem umwerfenden Tag gestern starten wir vor unserem Quartier in Guillestre

Abfahrt vor dem Appartement La Combasse
Muss I denn, muss I denn zum Städtele hinaus.

In Briançon trennt sich die Gruppe, da Rolf am Samstag auf den BMW Garmisch Motorrad Days einen Vortrag über seine Weltreise hält. Für mich ein Abenteuer, um das ich ihn beneide, wohl wissend, dass ich selbst nie den Mumm dazu hätte was Ähnliches zu tun. Umso schöner mit so jemandem ein paar Tage unterwegs zu sein und ein Teil seiner Geschichten zu hören und nachzuvollziehen.

Motorräder vor der Stadtmauer in Briancon
An dieser Stelle trennen sich die Wege.

Mit Alex alleine machen wir uns weiter (vorauseilend) auf den Spuren der Tour de France. Über die folgenden Pässe werden in etwa einer Woche die Rennradler fahren. Die ohne Motor. Wir glücklicherweise mit.

Col du Lautaret

Eigentlich gar nicht auf dem Programm, aber als erster, schneller Pass mit lang gezogenen, gut ausgebauten Kurven ein unerwartetes Hightlight an diesem Tag ist der Col Du Lautaret auf dem Weg zum berühmten Tour de France Pass

Col du Galibier

Der fünfhöchste asphaltierte Straßenpass der Alpen geht auf 2642 m Höhe. Die Zahl der Radler ist eine Woche vor der Tour entsprechend hoch. Dennoch gibt es dazwischen immer wieder schöne Passagen für Motorradkurven.

Rückenansicht Motorradfahrer auf dem Col du Galibier
Was ist denn das für ein Terrarium auf der Rückseite der Lederkombi?

Unterhalb der Passhöhe gibt es seit einigen Jahren einen Tunnel, so dass ein Großteil des Verkehrs hier abbiegt und die oberen paar Kurven den Radlern und Motorradfahrern gehören.

Auffahrt auf den Col du Galibier
Immer schön den Blick in die Kurve.

Die Passhöhe bietet schon wieder wunderschöne Blicke auf die umliegende Bergwelt. Nach dem gestrigen Tag fast schon etwas inflationär. Aber dennoch nicht weniger schön.

Schild an der Passhöhe des Col du Galibier
Mit dem Motorrad eine Tagesetappe. Mit dem Fahrrad sicher ein Meilenstein.

Col du Télégraphe

Auch einer der bekannten Tour de France Pässe ist der Col du Télégraphe. Zusammen mit dem Col du Galibier stellt die Kombination eine der “Königsetappen” der Tour da. Die Straße ist gut ausgebaut und auch auf dem Bike königlich.

Col de la Madeleine

Mit dem Blick auf den Mont Blanc, den schneebedeckten, höchsten Berg der Alpen fahren wir über den Col de la Madeleine. So langsam zehrt die Hitze an den Kräften, so dass es Zeit für eine Mittagspause ist. Das Baguette quer hinten auf dem Motorrad hat bereits Tradition.

Picknick auf dem Col de la Madeleine
Komisches Kopftuch, Herr Herzinger.

Albertville, Col des Saisis, Col Des Aravis

Die Pässe werden niedriger, mit dem Saisis noch 1657 m, der Aravis mit 1486m ist der niedrigste über den Aravis Gebirgszug. Dennoch ist er nicht unbekannt, die Zahl der Busse und Wohnmobile spricht hier Bände. Schließlich gibt es auch hier noch mal große Ausblicke auf den Mont Blanc.

S1000R vor dem Mont Blanc
Im Hintergrund ist der Mont Blanc. Echt. Ich schwöre.

Wir geben uns so langsam der Hitze geschlagen, und ich muss mich sogar als Milka Kuh beschimpfen lassen,

Wir sind gefangen in einer Milka-Werbekulisse! #alpenblitz2017 #letourdesgrandesalpes

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aber was macht man nicht alles für ein bisschen Kulisse

Motorrad vor Berg.
Mann, Motorrad vor Berg. Wir haben verstanden.

Die weitere Strecke wird mühsam. Unsere Übernachtung ist in Genf, die Straßen dorthin alle gesperrt und so rollen wir im Feierabendverkehr über Autobahn und Stau bei 34 Grad im Schatten zu unserer Gastgeberin. Gesellschaftstauglich sind wir nicht mehr.

Die Tour am Tag 7 als GPX-File

Namlos Tour.

Eigentlich geht die Tour ganz anders. Aber erst einmal von vorne.

Am Ende der A96 zweigt im Örtchen Oberau die B23 Richtung Ettal / Oberammergau ab. Ettal ist bekannt für sein Benediktinerkloster mit rühmlicher und weniger rühmlicher Geschichte.

Kloster Ettal

Von dort zweigt aber auch die kleine, kurvenreiche Straße in Richtung Schloss Linderhof, Ammerwald und Plansee ab. In der Regel ein großer Motorrad-Spaß, heute aber geprägt von frisch gefräßter Fahrbahn, Tempo 30 und 50er Schildern im Wechsel und am Ende einer Vollsperrung in Höhe des Schlosses. Und zwar voll-Vollsperrung. Die Gitter gingen bis links und rechts in die Wiesen hinein. Auch für ein Zweirad kein Durchkommen. Forstarbeiten, heisst es. Mist.

Am Schloss Linderhof
Am Schloss Linderhof

Also Umplanung und die ganze Misere zurück. Tempo 30, Fräßrille, Tempo 50, und so weiter.

Nach Garmisch führt die Strecke in Richtung Fernpass durch das Wettersteingebirge vorbei an der Zugspitze.

Die #RRed vor der mächtigen Zugspitze.
Die #RRed vor der mächtigen Zugspitze.

Der Fernpass ist in der Regel dank des dichten Verkehrs für ein Mopped nur eingeschränkt interessant. Ganz anders dagegen das Namloser Tal, dass in Bichlbach links von der Fernpass Bundesstrasse abzweigt und sofort wie verlassen wirkt, im Vergleich zum Gewusel direkt zuvor. “Aber vorsichtig fahren” weißt mich der Einheimische noch an. “Die Kurven sind gefährlich”.

DCIM101GOPRO
Namlos 3km.

Entlang kleiner Sträßchen mit Kehren und ganz vielen Kurven geht es durch das Tal mit großen Ausblicken auf die umgebenden Berge.

Namlos.
Namlos.

Warum ausgerechnet in diesem schönen Tal dem zuständigen Dorfnamenerfinder nichts einfiel ist schwer zu verstehen. Aber vielleicht war er auch nur sprachlos ob der Schönheit der umgebenden Natur.

In Stanzach mündet die Straße in der Zivilisation, im Lechtal. Von hier aus geht es großzügig gerade bis vor nach Füssen. Dort erwischt mich der April-Regenschauer,

Der Blick zurück in die Berge.
Der Blick zurück in die Berge.

aber was soll’s. Per Allgäu und A96 geht’s zurück nach München.

Mission accomplished.

GPX der Namlos-Tour.

 

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