Saisonstart 2023 – lieber spät als nie!

Motorradfahrer von hinten, Fahrt durch den Wald.

Ein lauer Wind weht durch die Straßen und die Sonne strahlt am blauen Himmel – und die Motorradbatterie hängt noch am Ladegerät im Winterquartier. In diesem Jahr beginnt die Motorradsaison später als je zuvor, aber lieber spät als nie.

Die Batterie ist schnell drin, dazu noch etwas Luft in die Reifen und ab geht es gen Süden, über die Autobahn bis zur Ausfahrt Schäftlarn. Von dort aus setze ich die Reise fort, vorbei am idyllischen Oberbayern, durch reichlich neu geschaffene 30er Zonen und Grillduft über den Gärten. Das Ziel ist Wolfratshausen. Von Schäftlarn führt eine Straße mit einigen Kehren hinunter in die Stadt.

Motorradfahrer von hinten auf einer Straße entlang einer Betonwand
Dir Route führt entlang idyllischer – äh – Betonwände.

Von Wolfratshausen fahre ich weiter nach Ascholding, und über Mosham und Dettenhausen zurück in Richtung München. Hinter Deiningen geht es links ab über einige Kehren und erst über Isakanal und dann Isar. Mit mir sind hunderte Fahrradfahrer auf der Strecke unterwegs.

Rennradfahrer überholt stehenden Motorradfahrer
Du merkst, dass Deine Saison noch zu jung ist, wenn Dich sogar Radfahrer überholen.

Jetzt bin ich ja selbst begeisterter Rennradfahrer. Und ertappe mich dabei, wie ich mich fast unwohl fühle, mit dem Motorrad mal an den Rennrad-Kolonnen vorbei zu drängeln, und mich dann wieder ärgere, wenn sie an der nächsten Baustellenampel wieder vor mir stehen.

Rennradfahrer beim Überqueren des Isarkanals
Der Verkehr an sich besteht im Wesentlichen aus Hindernissen. Manche davon sind beweglich. Mehr oder weniger.

Auf unserem weiteren Weg passieren wir das beeindruckende Kloster Schäftlarn. Nur mit Mühe schaffe ich es, nicht im Kloster-Biergarten anzuhalten

Motorradfahrer, geduckt hinter die Windschutzscheibe, auf der Autobahn.
Weiß-blau sind Bayerns Himmel, weiß-blau bin auch ich.

Der Saisonstart 2023 mag zwar später als gewohnt gekommen sein, doch die ersten Stunden auf dem Motorrad zeigen, dass es die Sehnsucht nach der Freiheit auf zwei Rädern noch gibt.

Ein paar Touren sind bereits geplant. Vielleicht ergibt sich dazwischen noch mehr. Ich werde berichten.

Es ist ein …

Junge? Mädchen? Nein, es ist ein Reisemotorrad!

Reisemotorrad, 2 km vor Reisen.

Die BMW R 1250RS ist nicht der durchgeknallte Retro-Racer, wie es die R nineT Racer im vergangenen Jahr war. Sehr schnell wird klar, hier kann man gemütlich Strecke machen, mit allen Annehmlichkeiten von Navi über Griffheizung bis Fahrerlebnis-Modis.

Braaaap.

Aber alles der Reihe nach:

Der Sonntag beginnt mit Starkregen in München. Sollte das doch nicht die erste Tour mit dem neuen Mopped werden? Glücklicherweise hört der Regen um 1 auf. Um 2 bin ich unterwegs.

Es wird eine Tour durch den Münchner Nordosten, von Erding herum um Taufkirchen. Nichts Spektakuläres, keine Alpenpässe. Aber viele enge und kurvige Straßen und nicht viel Verkehr.

Schwarzes Motorrad vor grünem Feld. Sehr schwarz. Sehr grün.

Bis Wartenberg ist die Tour eine Flucht aus der Stadt. Ortsschild – Tempo 60 – Ortsschild – Tempo 60 – und so weiter. Danach wird’s schöner. Zwischen Wartenberg und Schachtelberg folgt der erste Höhepunkt. Eine schmale Straße, wunderbar kurvig. Irgendwie klar, dass zur Halbzeit die Sperrung mit Umleitung folgt. Aber bis dahin – wunderbar.

Außerirdische Wassertürme säumen den Wegesrand.

Weiter geht’s im leichten bergauf/bergab an Höfen vorbei und durch kleine Dörfer hindurch. Fast städtisch – und zwar hübsch – ist Velden mit einer schönen Ortsdurchfahrt.

Weiter geht’s.

Und so schlängelt sich die Tour dahin, bis zurück zum Ausgangspunkt. Erst da merke ich, dass das Motorrad wohl noch UTC-Zeit im Auslieferzustand hat. Es zeigt eine Stunde früher als die meisten Kirchturmuhren entlang der Strecke – und da gibt es einige.

Also geht’s mit hoher Geschwindigkeit zurück nach München über die A92 und A9. Und, soviel sei verraten, auch Geschwindigkeit kann die R 1250RS. Ohne große Aufregung.

Die Neue 1250RS hat etwas (für mich) Neues. “Connected Ride” – das ist eine App mit allerhand, unter anderem einem Navi, dass GPX-Uploads ermöglicht. Das Handy wird per Bluetooth an das Mopped gekoppelt, dazu die Freisprecheinrichtung am Helm. Und schon erfolgt die Navigation entlang der zuvor heruntergeladenen Route mit Pfeilansicht im Cockpit und Stimme im Helm. Genial!

Insgesamt ist Motorradfahren eine sehr Corona-konforme Aktivität. Kein Massensport. Keine Ansteckungsgefahr.

Motorradfahrer mit Helm und Sturmmaske.
Corona? Maske drauf!

Und eine Konzentration auf das Wesentliche. Ohne Verschwörungstheorien, Hektik, Angst und all den Scheiß.

Touren durch Deutschland, durch Oberbayern. Vielleicht wird mich das in der Krise retten?

Krise? Nachher wieder.

Die Tour:

GPX-File zur Tour: hier.

Wintertour: Einmal bis zum (gefühlt ewigen) Eis und zurück.

Noch ein paar Wochen bis zum neuen Mopped. Es ist irgendwie noch Winter und die Snowboard-Boots passen noch besser als die Mopped-Stiefel. Aber hilft ja nix. Bevor die S1000R in die Tiefgarage kommt meldet sich die Honda nochmals zu Wort.

Geführt vom neuen Mopped-Navi im Android App-Store (Calimoto – Bericht folgt) mache ich mich bei sportlichen Temperaturen auf ins Münchner Umland.

Sehr weit kommt man im Februar 2017 noch nicht. Abseits der großen Hauptstraßen kommt schnell seltsam weißer Belag zum Vorschein. Nicht gut für Mopped-Stiefel. Und Reifen.

Trotzdem sind 2 Stunden auf der Piste um diese Jahreszeit eine wahre Freude. Ich genieße die teils bemitleidenden, teils anerkennenden Blicke der Autofahrer und treffe in den zwei Stunden tatsächlich zwei weitere Zweiradfahrer. Sie grüßen. Noch ein kraftsparendes uns ernst gemeintes Unterfangen.

 

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