Feierabendtour zum Plansee

Zwei Motorräder bei der Abfahrt

Das ist jetzt echt schon ein paar Tage her, aber immer noch einer Erwähnung würdig. Wenn auch mit Verspätung. Denn mr kommt jo zu nix!

Unverhofft kommt nicht oft und heißt heute Markus. Er ist zufällig in München, sitzt zufällig auf zwei Rädern und muss zufällig zurück nach Ulm. Das geht direkt. Oder auch nicht.

BMW R nineT und K100 bei der Abfahrt
Das kann unmöglich der gleiche Designer bei BMW gewesen sein.

Der Plan: Plansee. Der aufmerksame Leser dieser kleinen Motorrad-Kolummne weiß, wenn mir nix mehr einfällt, dann fahre ich da hin. Und meistens ist gesperrt. Heute nicht!

In München ist Sommer, spricht also gar nix dagegen mal abends noch kurz raus zu fahren. Mit jedem Kilometer nach Süden rückt jedoch eine Wolkenfront näher, und mit Ausblick auf die Zugspitze in dicht gehüllte Wolken und ein offensichtliches Regenband über Garmisch bin ich mehrfach geneigt, die A95 zu verlassen und den Markus halt doch nur auf geradem Weg zurück zu schicken. Ach, wird schon halten.

Zwei Motorräder am Plansee
Kein Plan für ne Tour? Dann fahr zum Plansee!

Und so ist es. Niemand ist uns im Weg und mit keinem teilen wir die wunderschöne Strecke durch den Ammerwald. Und Markus kannte sie nicht, ein doppelter Erfolg.

Fast mit dem letzten Licht des Tages kommen wir nach dem Plansee auf der Fernpass-Straße raus. Unsere Wege trennen sich. Ich fahre über Füssen und Schloss Neuschwanstein einmal quer bis Landsberg durch stockfinstere Nacht.

BMW R nineT Racer vor Schloss Neuschwanstein
Schloss Neuschwanstein in neuem Licht.

Ab der A96 schieße ich geradeaus zurück nach München. So ein Abendprogramm schreit nach Wiederholung.

Am Ende sind kurz mal knapp 260 km mehr auf der Uhr. Für so einen Feierabend keine schlampige Leistung!

257.9 km für eine Feierabendtour? Nicht schlecht!

Bitte alle, die mich am Abend zu einer Tour überreden könnten, melden. Der Überzeugungsaufwand hält sich in Grenzen!

FeierabendrundePlansee

Temple Choppers. Custom Bikes aus München. Und eine Band.

Da musst du mal hin, hat der Nachbar gesagt. Chopper, Scrambler, Cafe Racer und mehr bauen die Jungs. Nichts von der Stange. Sogar in einen Reiseführer für München haben sie es schon geschafft. Und ich war noch nie da?

Die Gelegenheit ist günstig. Der Kustom Life Run 2017 macht halt in München. Der Run ist eine Veranstaltung des Kustom Life Magazins . Auf dem Weg von der Schweiz zur Ostsee macht der Tross regelmäßig halt und so auch an diesem Dienstag bei den Temple Choppers. Und eine Band haben sie auch dabei, also könnte es auch laut werden.

Der Abend beginnt mit einer Überraschung. “Ich fahre mit!”.

Die Frau auf der VFR.
Das Bike kenn ich doch! Und die Frau auch!!

So fahren wir also zu zweit durch das nächtliche München. Eine BMW R nineT Racer (sowas von Serienstand, jetzt im Gegensatz zu “custom”) und eine Honda VFR (Serie, mal von ein paar abgefallenen Teilen und etwa 98 zusätzlichen Unterlegscheiben abgesehen).

Die Tempelhäcksler sind im Westend in einem Hinterhof, Straße und Hinterhof stehen voller Motorräder, eher nicht so im Serienstand. Und die Dan Dryers sind schon auf der Straße zu hören, obwohl sie eigentlich im Keller des Hinterhof Gebäudes spielen.

Dan Dryers im Keller der Temple Choppers
Lauter als es aussieht.

Insgesamt sehen nur wenig Motorräder so aus, als wären sie auf dem Run. Die meisten sind wie wir nur für den Abend gekommen oder stehen definitiv unbewegt bei den Choppers (weil Details wie Räder Motor oder alles fehlt). Und es sind nicht nur die üblichen Amerikaner aus Milwaukee. Erstaunlich viele BMW K75 oder K100 stehen rum. Schon umgebaut oder in froher Erwartung.

Temple Choppers. Alles außer Serie.

Als Serien-Biker mit Unterlegscheiben-Frau ein Bier zu bekommen gestaltet sich hingegen schwierig. Vielleicht liegt es auch an meiner Frisur (hab die Haare extra wachsen lassen und mir extra eine Platte auf dem Hinterkopf zugelegt), oder dem Integralhelm.

Heute im Angebot: Glatzenschoner, Glatzenschoner und Glatzenschoner.

Ein toller Platz. #trotzdem.

Need Directions?

Temple Choppers
Bavarian Backyard Manufacturing

Westendstr. 21
80339 München

Opening Time:
Di 16:00 – 20:00
Do 16:00 – 20:00
Sa 10:00 – 16:00

Frühstückstour: Chiemgauer Alpen

Kaffee, Zwetschendatschi, Helm

Neues Motorrad im Stall, gutes Wetter, Feiertag in Bayern. Definitiv drei Gründe das Frühstück aus dem heimischen Wohnzimmer in die Berge zu verlegen.

Die R nineT Racer im Chiemgau. Viel Spaß:

Die Route:

GPX-Track Chiemgauer Alpen

Good bye S1000R, hello R nineT Racer.

BMW S1000R und BMW R nineT Racer

Der Markt für gebrauchte Motorräder sei gut. Der für S1000Rs besonders. Ist das die Gelegenheit 2017 noch ein zweites Motorrad zu fahren? Ein ganz Besonderes?

Nach Abwägen aller Argumente (Vernunft, S1000R ist doch ein super Motorrad, wirklich nochmal tauschen und wieder nach 900 km zur Einfahrkontrolle) fahre ich überhaupt noch so viel dieses Jahr.

Achscheissdrauf.

BMW R nineT Racer in der Auslieferungshalle
Motorrad vor Argument. Make Life a Ride

Der Umstieg könnte drastischer nicht sein. Von der S1000 RR im letzten Jahr kommend war die “R” ja fast ein Chopper. Auf der R nineT Racer hingegen muss ich mich gewaltig strecken um an die Stummellenker hinter der (Verzeihung) arschgeilen Verkleidung zu erreichen.

BMW R nineT Racer in weiß-blau-rot und Biker in Lederkombi blau-weiß
Der eigentliche Grund für den Wechsel: endlich passen Motorradlack und Lederkombi farblich zusammen.

Die “normale” R nineT ist mir viel zu klein. Die Knie stehen über die Aussparungen im Tank hinaus und ich sitze auf dem Mopped wie auf einem Rollschuh. Ganz anders bei der Racer. Langgezogen kommt sie daher, mit weit nach hinten gelegten Fußrasten. Beim ersten Aufsitzen bin ich mir sicher, dass mehr als die fünf Kilometer zur Eisdiele da nicht drin sind. Heute weiß ich, damit lag ich (glücklicherweise) völlig falsch.

Dann Anlassen. Wir erinnern uns: S1000R: “braaaaaaab braaaaab”, oder wie Akki sagen würde: “Fick mich, fick mich”. Jetzt die R nineT: “schüttel, schüttel, Blubber – blubber – blubberblubberblubber”. Fahre ich jetzt wirklich Gummikuh?

BMW R nineT im großen Lautertal.
Die (Gummi-) Kuh auf dem Weg zur Weide. Rechts: der Bauer.

Aber die Kuh zieht ordentlich los. Der Zweizylinder-Boxer mit knapp 100 PS lässt aus den knapp 1200 ccm ordentlich Drehmoment. Das für den längs-eingebauten Motor typische Schütteln der ganzen Maschine bei Drehzahlwechseln erschreckt mich die ersten 1000 km an jeder Kreuzung. Abgeworfen hat sie mich aber noch nicht.

BMW R nineT Racer von vorne
Das Licht ist rund. Viel rund.

Die sehr schmale Verkleidung und die scheinbar sehr niedere Scheibe hat eine Aussparung, in die tatsächlich der Helm hineinpasst. Mit etwas geduckter Haltung ergibt sich damit eine schön laminier Strömung um Mopped und Fahrer und die Fahrt mit höherer Geschwindigkeit auf der Autobahn ist im Vergleich zur weitgehend nackigen S1000R sehr angenehm.

Gepäck. Äh – non. Ich wüsste zumindest nicht wohin.

Aber was soll das ganze Technik-Geschwurbel.

R nineT Racer im Lautertal
Hübsches Bike in schöner Landschaft. Nur das gelbe Pizzablech stört das Stilleben.

Die R nineT Racer ist ein Hingucker. Eine echte Angebermaschine. Bei jeder Pause werde ich drauf angesprochen. Was Serie? Sowas gibts? Auf der Autobahn bleiben Dosenfahrer beim Überholvorgang auf meiner Höhe um das Motorrad genauer anzuschauen. Und was will man mehr, als ein wunderschönes Motorrad, das sich genial fährt.

Motorradfahrer in Kurvenlage
Kurve. Nach rechts.

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